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Angst haben muß, daß sich ernsthafte Kritiker mit Grausen abwenden, sobald der Begriff Kunst als Attribut verwendet wird. ,Fotoplastik’ meint ... nichts anderes, als daß es bei den ... Werken nicht um das geht, was auf den Photographien zu sehen ist, sondern um die Photographien als Artefakte, als Objekte, deren Künstlerisches sich in der Gesamtheit, dem Zusammenwirken von Konzept, Material und Bild konstituiert.“

Es entstehen in der Fotoplastik, so Moholy-Nagy, „aus der zusammenfügung von fotografischen elementen mit linien und anderen ergänzungen unerwartete spannungen, die über die bedeutung der einzelnen teile weit hinausgehen ... denn gerade die ineinanderschaltung von fotografisch dargestellten geschehniselementen, die einfachen bis komplizierten überlagerungen formen sich zu einer merkwürdigen einheit. [...] diese einheit kann in ihren ergebnissen erheiternd, ergreifend, niederschmetternd, satirisch, visionär, revolutionär usw. wirken.“ 2


1 Nach Virginia Woolfs Essay „Der Augenblick: Sommernacht“
2 L. Moholy-Nogy, fotografie ist lichtgestaltung, in: bauhaus, Heft 1, Dessau 1928, S. 9