Technische Mittel zur Erstellung dieses neuen Umfeldes sind die Bearbeitung in der Dunkelkammer, die Auflösung der Bilder an den Rändern, die bewirkt, daß die Motive geheimnisvoll aus dem Weiß des Papiers herauswachsen, daß sie mitunter skizzenhaft wirken, Zeichnungen verwandter als Photographien, und im Raum schweben zu scheinen. Hinzu kommt die leichte Unschärfe, die über allen Bildern liegt. Die Bilder wirken wie ausgewaschen, von allen
Lissy Winterhoff ersetzt in ihren Bildern den realen durch einen poetischen Raum, den ihrer Vorstellung, und erklärt somit ihren emotionalen Bezug zu ihnen. Würde sie ihre Lebensgeschichte schreiben, könnten sie vermutlich als Illustrationen dienen, obwohl sie aus unterschiedlichsten Kontexten zusammengetragen worden sind. In der Tat vermitteln sie den Eindruck, als sei in ihnen die Zeit stillgehalten.
Deutlich nachvollziehbar wird dieses Vorgehen, wo sie ihre Bilder unmittelbar mit Texten aus der Literatur verknüpft, sie entweder darunter setzt oder sie sogar über das Bild legt. So kann bereits das Photo in seiner Reduziertheit demonstrieren, daß Lissy Winterhoff beim Anblick der Landschaft nur von dem kleinen Detail mit Ackerfurchen und zwei Bäumen fasziniert