Fotoplastik – Fotoplastische Arbeiten
Das Hauptwerk meines künstlerischen Schaffens besteht aus meinen fotoplastischen Arbeiten. Der Begriff „Fotoplastik“ stammt von dem Künstler und Bauhauslehrer Lazlo Moholi-Nagy, (1895 – 1946). Mit Fotoplastiken meinte er nicht Skulpturen, wie auch Josef Beuys mit seinem Begriff „soziale Plastik“ nicht ein dreidimensionales Gebilde vor sich sah.
So schrieb der Kunsthistoriker und Experte für Fotografie Reinhold Mißelbeck anlässlich der fotoplastischen Ausstellung von Künstlerinnen 1999 „Die Kombinationen des Möglichen ergeben reiche Spannung“: „Es ist ... auffällig, dass Künstler, die in ihrer Begriffsfindung nicht von Fotokunst oder gesellschaftlicher Kunst sprechen wollen, aber letztlich Kunst meinen, lieber den Begriff Plastik gebrauchen. Das mag daran liegen, daß der Begriff Kunst von der Hobbykunst bis zur Computerkunst ständig so sehr mißhandelt wird, daß man schon
Es entstehen in der Fotoplastik, so Moholy-Nagy, „aus der zusammenfügung von fotografischen elementen mit linien und anderen ergänzungen unerwartete spannungen, die über die bedeutung der einzelnen teile weit hinausgehen ... denn gerade die ineinanderschaltung von fotografisch dargestellten geschehniselementen, die einfachen bis komplizierten überlagerungen formen sich zu einer merkwürdigen einheit. [...] diese einheit kann in ihren ergebnissen erheiternd, ergreifend, niederschmetternd, satirisch, visionär, revolutionär usw. wirken.“ 2
2 L. Moholy-Nogy, fotografie ist lichtgestaltung, in: bauhaus, Heft 1, Dessau 1928, S. 9